Vulkantour Vesuv

Heimtückisch und gefährlich – der Vesuv

Der Vesuv, einige Kilometer südöstlich der Großstadt Neapel gelegen, ist der berühmteste Vulkan der Welt. Der eindrucksvolle Kegelstumpf hat zwei Gipfel, den nördlichen Monte Somma mit 1132 m und den Vesuv im Süden mit 1281 m Höhe.

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Blick von Neapel auf den Vesuv

Die beiden Vulkanbauten stehen in engem Zusammenhang, sie werden durch ein bogenförmiges Tal getrennt, durch das sich der Lavastrom von 1944 seinen Weg gesucht hat. Vom Monte Somma ist nur die Nordostwand erhalten geblieben. Im unteren Bild ist die 200 m hohe Felswand des Restvulkans gut erkennbar. Fünf Kilometer unter dem Vulkankomplex liegt eine Magmakammer, in der Vulkanologen 80 Millionen Kubikmeter glühende Gesteinsschmelze vermuten. Seit 1944 ist die vulkanische Aktivität gering. Selten durchziehen schleierartige Gasnebel den Krater und eine schwacher Geruch nach Schwefeldioxid wird dann wahrnehmbar.

Somma
Der Monte Somma mit dem Lavastrom von 1944

Uebersichtskarte
Vulkanologische Skizze des Vesuvs (aus Pichler, H, 1970: Italienische Vulkangebiete).Schwarz ist der Ausbruch von 1944 gekennzeichnet.

Am 18. März 1844 nimmt die seismische Aktivität stark zu, der Vulkanschlot öffnet sich explosiv. Lavafontänen werden bis zu 700 m über den Kraterrand hinausgeschleudert. Die Magma ergießt sich in verschiedenen Richtungen mit einer Geschwindigkeit von etwa 100m/s aus dem Krater. Zwei kleinere Orte werden durch die Gesteinsschmelze zerstört.

Gruppe
Das Expeditionsteam des Humboldt-Gymnasiums Berlin vor dem Aufstieg zum Kraterrand

Krater
Der dunkle, ruhige Krater – Schwefeldioxidgase: Fehlanzeige

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Beginn des Abstiegs in südlicher Richtung

Gesteinsuntersuchung
Probennahme und erste Gesteinsuntersuchungen mit der Lupe

Vesuv-Ginster
Abstieg durch ein atemberaubendes Ginstermeer, Blick zurück zum Gipfel auf dem Weg nach Pompeji 

pompeji

Eine Gasse in Pompeji mit einer Wolke über dem Vesuv – fast wie im Jahre 79 n. Chr. beim Untergang der Stadt – damals bildete sich eine fast 30 km hohe Wolke von pinienförmiger Gestalt. Pompeji befand sich im Fallwind es Vesuv, etwa 10 km vom Krater entfernt. Die Stadt wird am 24. August 79 von einer 7 m hohen Schicht aus Asche und Lapili bedeckt. Heculaneum wird von einem pyroklastischen Strom erfasst, der die Westflanke am frühen Morgen des 25. August hinunterrast. Die Mächtigkeit der Abdeckung beträgt hier 15 – 25 m.

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Vesuv – der schlafende Riese in der Abenddämmerung (Blickwinkel von Piano di Sorrento) 

Der Leistungskurs Erdkunde hat auf einer einwöchigen Kursfahrt im Juli 2008 mit Unterstützung einiger Physiker, Mathematiker und Chemiker den Vesuv, Pompeji und Neapel erkundet. Kursleitung: Frau Landauer. 

Literaturtipps:

Das Jahr ohne Sommer – die großen Vulkanausbrüche der Menschheitsgeschichte und ihre Folgen,
Zeilinga de Boer, T. Sanders; Magnus Verlag, Essen 2004

Vulkane
C. Jaupart, BLT-Verlag Lübbe, Köln 1998

Vulkane – Wo die Erde Feuer und Asche spuckt;
B. Erdmaier, A. Jung-HüttlBLV München 2000

Vulkane
H.-U. Schmincke, Wiss. Buchgesellschaft, 2006
(sehr empfehlenswert)

Anreisetipps zum Vesuv:
Anreise mit der Circum Vesuviana über Herculaneum oder Pompeji, dann weiter mit dem Linienbus (der nicht von der Vesuviana betrieben wird und immer extra bezahlt werden muss!). Kosten ca. 8 €, die Busse von Pompeji fahren häufiger. Günstiger ist es, Bustaxis direkt neben der Bahnstation Herculaneum zu mieten. Für 10 € pro Person geht es sofort und sehr schnell zum Vesuv. Viel interessanter ist es, den Rückweg über die südliche Flanke des Vesuvs zu nehmen. Die Ausblicke zum Meer und nach Pompeji sind spektakulär und man ist in der einsamen Natur weit entfernt von den Touristenströmen. Die Genehmigung für diesen (kostenfreien) Abstieg ist rechtzeitig bei der Nationalparkverwaltung einzuholen. Nach ca. 4-5 h hat man dann Bahnstation Torre Annunciata erreicht und kann mit der Vesuviana den Heimweg antreten. Für den einfachen Weg zum Vesuv berechnen die Taxis 5 € (Stand Juli 2008).