Forschung in den Anden
"Man kann die Zukunft nicht voraussagen, aber man muss in die Zukunft schauen um die Gegenwart zu bewältigen". So könnte das Motto der Vulkanforscher lauten. Die Erdbeben und die Flutwellen der Jahre 2004-2006 rufen in Erinnerung, dass der Planet Erde eine gewaltige Eigendynamik besitzt, deren Kräfte von den Menschen nicht beherrscht werden können. Unser Planet ist ein riesiger Feuerball, auf dessen dünner, zerbrechlicher Kruste wir uns eingerichtet haben. Den todbringenden Kräften im Innern unserer Erde stehen wir trotz aller Wissenschaft und Technik weitgehend machtlos gegenüber. (Die Welt, 28.12.2004) Die an der Expedition beteiligten Forscher aus Göttingen, Amsterdam und den USA versuchen im Bereich der Grundlagenforschung eine Rekonstruktion der geologischen Abläufe in den Anden zu modellieren. Über Altersbestimmungen von Vulkanen anhand signifikanter Isotopenvergleiche lassen sich die geochemsichen und geologischen Vorgänge datieren. Voraussagen für die Zukunft betreffen die Lokalisierung möglicher Lagerstätten von Kupfer, Silber und Gold, sowie Prognosen für die in den nächsten Jahrhunderten und Jahrtausenden vermutlich ablaufenden Prozesse.
Kalkablagerungan im Nationalpark des Parinacota
Rückblick
Die Expedition hinterlässt tiefgehende Eindrücke: Die Dimension der Anden, in denen wir Tausende von Kilometern zurücklegten, die schier endlose Weite der Landschaft, das Zusammenspiel von Klima, Geologie, Flora und Fauna, der feine Staub, der sich auch bei geschlossenen Fenstern überall im Jeep verteilte, die krassen Klimagegensätze mit Temperaturunterschieden vonmehr als 60 Grad und die Informationsflut auf unzähligen "Geostopps". Dann wurden anhand von Satellitenkarten und der realen geologischen Formation Abläufe der letzten Jahrmillionen eingehend erklärt.
Diese südamerikanische Reise lässt mich Alexander von Humboldt noch besser verstehen: Nur die Beschreibung und Erklärung der Natur in ihrer Ganzheit macht einen Sinn!
Auf der Hochebene bei Cunocuno im Bereich des Rio Ocona
Eine Sanddüne auf dem Weg nach Ocona – Abenteuer pur